/

/

2b: Förderung einer wachstumsorientierten Denkweise

2b: Förderung einer wachstumsorientierten Denkweise

Oft hört man in der Schule Sätze wie „ Ich bin so blöd“ oder „Ich kann das halt nicht“ (Fixed Mindset). Wer einen Fehler macht, riskiert ausgelacht zu werden. Und die Sorge darüber ist groß. Fehler bedeuten in dieser Denkweise, dass man versagt hat.

Die Denk- und Herangehensweise des Growth Mindest, einer wachstumsorientierten Denkweise, kann an dieser Stelle Berge versetzen. Die SchülerInnen sind hierbei der Auffassung, dass sie ihren Lernprozess mitgestalten und steuern und ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten weiterentwickeln können. Dass man dabei Fehler macht, ist ganz normal und auch wichtig, denn Fehler sind Helfer. Sie werden als Chance oder Herausforderung angesehen. Diese Denkweise führt dann zu einer positiven Einstellung zum Lernen, sich von Herausforderungen nicht entmutigen zu lassen und zu mehr Motivation und Durchhaltevermögen.

 

Die Klasse 2b beschäftigt sich schon seit Längerem mit Ihrer Klassenlehrerin Frau Fleischer mit dem Thema „Growth Mindset“ und setzt es aktiv im Schulalltag um. Unter anderem wird jede Woche reflektiert, welche Erfolgserlebnisse die Kinder hatten, dann werden sie aufgeschrieben und in ihrem Erfolgsglas gesammelt. Positive Affirmationen/Mutmacher, erstellt von Doodleteacher, hängen im Klassenzimmer aus, die das Selbstbewusstsein der Kinder stärken sollen. Da es auch darum geht zu erkennen, dass sich Fähigkeiten durch kontinuierliches Üben und mit der richtigen Strategie weiterentwickeln können, trainieren die SchülerInnen in jeder Sportstunde aktuell 10 Minuten Seilspringen. Kinder, die zuerst nur den Grundsprung geschafft haben, erweitereten ihr Spungrepertoir nun auf den Laufsprung oder Rückwärtssprung. Andere trauten sich an den Grätschsprung, Glockensprung oder sogar schon an den Partnersprung. In der Feedbackrunde darf jeder von seinen Erfolgen erzählen und diese vormachen. Dadurch wird bewusst gemacht, dass man sich stetig verbessert, wenn man übt, ganz nach dem Motto: „Übung macht den Meister“. In Tests oder Aufgaben werden Fehler nicht mehr mit einem „f“ und rot markiert, sondern, inspiriert von der Lerncoachin Caroline von St. Ange, mit Lupen gekennzeichnet, die den SchülerInnen signalisieren sollen, sich noch einmal genauer mit dem Fehler zu beschäftigen, um aus diesem zu lernen. Sobald dieser verbessert wurde, zeichnet die Klassenlehrerin eine Sonne daraus. Ebenso wird als Rückmeldung kein Smiley mehr gezeichnet, sondern eine wachsende Pflanze, die versinnbildlicht, dass die eigene Leistung noch wachsen kann, anstatt dass irgendwer (Lehrer/Eltern/Schüler) traurig ist über eine eventuell nicht so gute Leistung.

Wichtigster Aspekt bei dieser neuen Feedbackkultur ist der Spaß am Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung der SchülerInnen zu fördern und ihnen zu zeigen, dass man nicht aufgeben darf und immer am Ball bleiben muss, dass Fehler Chancen sind und Scheitern bedeutet zu wachsen, damit sie bestmöglich auf das Leben vorbereitet werden.